Josua 1,9: "Siehe, ich habe dir geboten, dass du getrost und unverzagt seist. Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der HERR, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst."
Josua war einer der Männer, die Jahre zuvor von Mose als Kundschafter in das von Gott verheißene Land gesandt wurden
(4. Mose 13-14) . Als diese Männer von ihrem Erkundungszug zurückkamen, konnten sie den versammelten Israeliten mitteilten, dass es ein wunderbares Land ist, was vor ihnen lag und welches Gott ihnen geben wollte. Aber: es gehörte schon anderen! Und das Volk dieses Landes waren zu viele für sie, außerdem waren sie zu groß und zu stark und ihre Städte zu befestigt, als dass man sie verjagen könnte. Keine Chance, keine Hoffnung, kein Mut - da wird nichts draus.
So schnell kann das gehen. Große Ziele, hohe Erwartungen, wirklich gute Vorhaben und dann eine negative Nachricht. Von einem Moment auf den anderen kann uns jeglicher Mut verlassen, und Niedergeschlagenheit über uns kommen. Es wäre so schön, aber nichts zu machen. Jetzt haben wir es schon so oft versucht, aber kommen einfach nicht voran.
Josua wusste, was ihn erwartet, als er von Gott den Auftrag bekam, das Volk über den Jordan zu führen. Auch er hatte schließlich die Leute und Städte gesehen, auf die sie stoßen werden, wenn sie die Grenze überschreiten. Große, starke Krieger aus dem Stamm Enaks werden sich ihnen in den Weg stellen. Enakiter - ein Stamm von so hochgewachsenen, kräftigen Männern, dass man sie auch als Riesen bezeichnete. Josua war sich im Klaren, dass er diese Aufgabe nach menschlichen Ermessen nicht ausführen konnte. Manchmal gibt Gott Aufträge, die für uns nicht erfüllbar sind. Auch Josua hörte den Bericht seiner Kollegen über die Übermacht der Bewohner des Landes und er widersprach ihnen nicht.
Wenn wir Gottes Anforderungen an unser Leben und unsere Mittel und Möglichkeiten durchrechnen, stellen wir manchmal recht schnell fest, dass unterm Strich ein Negativbetrag steht. Wir haben genügend Gründe, den Mut sinken zu lassen. Wenn Gott fordert: "Seid heilig, weil ich heilig bin" scheitern wir an der Realität unserer Persönlichkeit und wenn wir daran aus eigener Kraft etwas verändern wollen, versagen wir regelmäßig. Wer kennt sie nicht, die "guten Vorsätze": Ab morgen mache ich das ganz anders. Und wer kennt nicht das Ende dieser Wünsche.
Gott konnte Josua auffordern, stark und mutig zu sein, weil er wusste, dass er seinen Blick auf ihn gerichtet hält. Das ist das Geheimnis, welches eigentlich keines ist.
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