Als jedoch die Zeit erfüllt war …

"Als jedoch die Zeit erfüllt war …" Was denken wir, wenn wir das lesen? Endlich hören dann Hektik und Stress auf. Nun können wir mal kurz locker lassen und es kehren Liebe und Besinnlichkeit ein. Endlich haben wir Ruhe. Ist es das, was wir denken? Ich glaube schon. Immer wieder die große Überraschung: Das Jahr geht zu Ende und der 24.12. ist schon wieder Heiligabend.
Wir Kinder des Westens sind in unserer Sicht von Weihnachten sehr stark von der Werbung geprägt. Manchmal mehr, als es uns bewusst ist. Es ist immerhin das größte Konsumereignis auf diesem Planeten. Wenn wir so viele Darstellungen von Weihnachten haben, wie es dem Ziel der Werbung entspricht, dann macht es uns das nicht leicht. Das macht es uns im Gegenteil sehr schwer, unseren Blick auf den Kern, auf das Wesentliche der Weihnacht, zu lenken.
Wir bemühen uns, es zu tun, indem wir ab Mitte November vor alles das Wort "Weihnachts" setzen. Da geht es um Weihnachtsfeiern, Weihnachtsessen, Weihnachtsmärkte, Weihnachtsgebäck, Weihnachtsbäume, Weihnachtsbeleuchtung, Weihnachtsrabatte, Weihnachtswurst, Weihnachtsbier und so weiter. Doch worum geht es eigentlich wirklich an Weihnachten?

Es geht um die Geburt eines Kindes. Ein Kind in einer Krippe, das für uns geboren wurde. Es hat einen Geburtstag, den wir feiern. Und es ist ein besonderer Geburtstag. Ein Geburtstag, wie es keinen davor je gegeben hat und wie es keinen jemals wieder geben wird. Man kann sagen, keine Armee, kein Künstler, kein Autor, kein Politiker, kein Revolutionär, hat die Welt so bewegt und so verändert, wie die Geburt dieses Kindes. Es ist so enorm, dass wir sogar unsere Zeitrechnung an diesem Geburtstag festmachen. Wir reden von der Zeit vor dieser Geburt und nach dieser Geburt. Jeden Tag, wenn wir zu Hause auf den Kalender schauen, können wir uns daran erinnern, er bezieht sich auf diese Geburt.

Lassen Sie uns über diesen Geburtstag nachdenken. Wenn das nämlich stimmt, dann lohnt es sich, sich mal einige Minuten Zeit zu nehmen und darüber nachzudenken, was bedeutet das für mich. Normalerweise, wenn wir irgendwas hören, wenn sich etwas verändert, irgendwas Neues passiert, dann ist unser erster Gedanke: Was bedeutet das für mich? Oder noch besser, was ist für mich drin? Was bringt es mir?
Wozu gibt es Weihnachten? Was ist da passiert? Und was hat das für eine Auswirkung auf Sie und auf mich? In Galater 4, den Versen 4 bis 7, heißt es: "Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn. Er wurde von einer Frau geboren und unter das Gesetz gestellt. Er sollte die loskaufen, die unter der Herrschaft des Gesetzes standen, damit wir die Kindschaft bekämen. Weil ihr nun Kinder seid, gab Gott euch den Geist seines Sohnes ins Herz, der Abba! Vater! in uns ruft. Du bist also nicht länger ein Sklave, sondern sein Kind! Und wenn du Kind bist, dann hat Gott dich auch zum Erben gemacht."
Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn. Da ist ein Zeitpunkt, der wurde festgelegt, und zu diesem Zeitpunkt passierte etwas. Gott hat all das geplant. Er hat das vorgesehen in seinem Zeitplan für die Menschheit, für die Welt. An einem bestimmten Tag in der Geschichte, den er vorher festgelegt hat, von Ewigkeit her, sandte er seinen Sohn. Und die Zeit erfüllt heißt auch, dass jetzt eine bestimmte Zeit zu Ende ist. Das ist die Zeit, in der das Gesetz von Mose für das Volk Israel Geltung hatte. Die geht jetzt zu Ende. Als also die Zeit gekommen war, sandte Gott seinen Sohn.

Was passierte da? Gott kam uns nah, Immanuel, der Herr ist mit uns. In Lukas 2, Vers 7 heißt es: "Sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge." Das ist ein wunderbares Zeugnis dafür, wie nah uns Gott gekommen ist. Er wurde ein Baby, er wurde gewickelt, er wurde in eine Krippe gelegt. Eine Krippe, das ist ein Futternapf. Das ist keine romantische Krippenszene. Da war es kalt, es war Nacht und sie hatten keinen Platz. Haben wir Platz für Jesus? Wir hören immer davon, die hatten damals keinen Platz für Jesus. Aber haben wir Platz für Jesus in unserem Leben?
Gottes Angebot, seine Kinder zu werden, ist ein Geschenk. Jetzt ist die Zeit für Geschenke. Er bietet uns das kostbarste Geschenk an, das es gibt. Niemand würde ein Geschenk von seinen Liebsten ablehnen. Aber mit Gott würden wir es tun. Sein Angebot ignorieren wir und tun so, als hätte er das nie gemacht.
Gott liebt uns und wir sind ihm wichtig. Er möchte es auch von uns hören. Dieses Liebesangebot verlangt eine Antwort. Die Antwort kann ganz schlicht heißen: Ja, ich habe es verstanden. Ich habe verstanden, Jesus, dass du der Erlöser bist. Und dass ich einen Erlöser brauche, weil ich in meinem Leben viele Dinge falsch gemacht habe.

Wäre das nicht der ideale Moment, um Gott eine Antwort zu geben? Lassen Sie uns nochmal darüber nachdenken, wie man mit Geschenken umgeht.