Die verkaufte Bibel

William Patton MacKay (1839 - 1885) verließ sein Zuhause in Schottland, um im Alter von 17 Jahren das College zu besuchen. Seine Mutter gab ihm eine Bibel und schrieb auf das Vorsatzblatt ihren Namen, seinen Namen und einen Bibelvers. Als Student verkaufte MacKay die Bibel, die ihm seine Mutter gegeben hatte, um sein zügelloses Leben zu finanzieren. Aber sie folgte ihm – buchstäblich!

Jahre später schloss er sein Studium mit Auszeichnung ab und wurde Leiter eines großen Krankenhauses. Seinen Glauben an Gott hatte er aufgegeben und verspottete Gott und die Bibel offen. Zwei seiner größten Freuden im Leben waren die Auseinandersetzung mit kritischen medizinischen Fällen und das Trinken.
Eines Tages brachte der Krankenwagen einen Mann herein, der bei einem Unfall schrecklich verletzt worden war. Auf seinem Gesicht war jedoch ein Ausdruck von Ruhe und Frieden zu erkennen, der so ausgeprägt war, dass es Dr. MacKay erstaunte. Der Patient fragte nach dem Urteil. „Wir werden Sie durchbringen und reparieren“, antwortete der Arzt. „Nein, Doktor“, sagte der Mann. „Ich möchte wissen, ob es um Leben oder Tod geht. Ich bin gerettet und habe keine Angst zu sterben. Ich bin bereit! Ich weiß, dass ich beim Herrn Jesus Christus sein werde. Ich habe ihn als meinen persönlichen Retter angenommen. Ich will die Wahrheit wissen. Wie ist mein Zustand?“
Der Arzt antwortete: „Sie haben höchstens noch drei Stunden zu leben.“ Als er die offensichtliche Ruhe bemerkte, mit der der junge Mann diese Nachricht aufnahm, fragte er: „Gibt es etwas, das wir für Sie tun können?“ Der verletzte Mann dankte ihm und antwortete: „Bitten Sie meine Vermieterin, mir das Buch zu schicken.“ „Welches Buch?“, fragte der Arzt. „Oh, nur das Buch“, antwortete der Mann. „Sie wird es wissen.“

Dr. MacKay kümmerte sich um die Betreuung des Mannes und begann dann seine Runde durch das Krankenhaus. Diese Worte hallten immer wieder in seinen Ohren: „Ich bin bereit, Doktor. Ich bin bereit.“
Als er in die Station zurückkehrte, in der der Mann untergebracht worden war, erkundigte er sich nach seinem Zustand. „Er ist vor wenigen Minuten gestorben“, informierte ihn die Krankenschwester. „Ist das Buch angekommen?“, fragte der Arzt. „Ja, es kam kurz vor seinem Tod“, antwortete die Krankenschwester. „Was war es?“, fragte Dr. MacKay, „sein Bankbuch?“ „Nein, es war nicht sein Sparbuch“, antwortete die Krankenschwester. „Es ist immer noch da, wenn Sie es sich ansehen möchten. Er legte es unter sein Kissen, bevor er starb.“ Dr. MacKay ging zum Bett, griff unter das Kissen und zog eine Bibel hervor.
Dabei öffnete er die Bibel und schlug die Seiten auf das Vorsatzblatt um. Dort standen in der Handschrift seiner Mutter MacKays Name, der Name seiner Mutter und ein Bibelvers. Es war genau die Bibel, die ihm seine Mutter geschenkt hatte, als er sein Zuhause verließ, um aufs College zu gehen. Vor langer Zeit hatte er sie während einer Trunkenheitstour verpfändet, um an Alkohol zu kommen. Dr. MacKay schob das Buch unter seinen Mantel und eilte nach oben in sein Privatbüro. Er bat Gott um Gnade mit ihm und nahm Christus als seinen Erlöser an. Er wurde erhört und erkannte, dass er eine neue Schöpfung in Christus Jesus war. „Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden“ (2. Korinther 5,17).

Dr. MacKay, der Arzt, wurde Dr. MacKay, der Prediger. Als Prediger des Evangeliums wandte er viele Menschen dem Herrn zu. Er ist Autor von „Grace and Truth“ (Gnade und Wahrheit) und weiteren Büchern. Er schrieb auch viele, zum Teil heute noch bekannte Kirchenlieder.

Quelle: https://bibletruthpublishers.com