Wenn ich nach über einem Jahrzehnt Freiheit von der Sucht mein Leben betrachte, muss ich feststellen, dass der Ausspruch: "Sucht - eine verirrte Sehnsucht nach Leben" für die Jahre
der Gebundenheit an Alkohol und andere Dinge bei mir total zutraf.
Wie kam es zu meiner Suchtkrankheit? Ich wurde 1934 geboren und erlebte als Kind die Kriegsjahre. Meine Eltern wurden als Antifaschisten verfolgt. Ohne die notwendige Liebe zu erfahren, lebte ich bis 1945 im Kinderheim. Schon damals war ich seelisch sehr zerrissen. Da ich schnell weinte, wurde ich von den anderen verspottet. Ich wünschte mir, anders zu sein, als ich es war. Aber bis zu meinem 15. Lebensjahr blieb dies nur eine Sehnsucht. An meinem
Wie kam es, dass ich als Atheist, Suchtkranker und mehrfach Vorbestrafter den Weg zu
Gott in Jesus Christus fand? Ein junger Mann, der von seiner Alkoholkrankheit durch die
Liebe Gottes befreit worden war, erzählte mir davon. Er sagte: "Auch dich will und kann
Gott von deiner Sucht befreien." Aber das konnte ich nicht glauben. Einen solchen verkommenen Menschen wie mich kann doch Gott nicht meinen. Das sagte ich auch dem
jungen Mann. Aber er antwortete mir: "Gott hat Jesus Christus nicht für die Gerechten,
sondern für die Sünder gesandt." Mit meinem Verstand konnte ich das nicht erfassen, aber
im Herzen habe ich mir sehnlich gewünscht, es möge wahr sein, dass Jesus auch mich von
meiner Gebundenheit befreien kann. So habe ich alles, was mir mein Herz beschwerte,
Jesus gesagt und ihn gebeten, mich von meiner Sucht zu lösen.
Seitdem sind viele Jahre vergangen. Für jeden Tag, den ich in der Freiheit und in der Gnade Gottes leben darf, bin ich dankbar. Ja, ich kann mit frohem Herzen bezeugen, dass Jesus Christus alle meine Sehnsucht gestillt hat. Er sieht die Person nicht an, sondern sucht
aufrichtige, ehrliche Herzen. Seine Liebe steht über aller Schuld. Durch sie kann ich auch andere Menschen lieben und in seiner Kraft der Sucht widerstehen. Er hält mein Leben in seinen Händen.
Dir, Herr Jesus Christus, sei Ehre, Dank und Anbetung für alles, was du für mich getan hast.
Hermann
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