„Gott sein Dank“
Wir sind nicht nur das Volk der „Dichter und Denker“, sondern auch der „Nörgler und Zweifler“. Wir sehen zu schnell den Mangel und die Probleme. Dabei übersehen wir die Chancen, die Gaben und all das Gute, dem wir täglich begegnen. Wir haben ein Stück weit vergessen, dankbar für das zu sein, was uns an Gutem widerfährt.
Zum Beispiel für die Hose, die ein wenig zu eng sitzt. Das bedeutet doch, ich habe genug zu essen.
Für die Parklücke in der äußersten Ecke des Parkplatzes, die bedeutet, ich kann mir ein Auto leisten.
Für die Frau, die in der Kirche hinter mir sitzt und falsch singt. Das zeigt doch, ich kann gut hören.
Für die Wäsche und den Bügelberg, der bedeutet, ich habe genug Kleidung.
Für den Wecker, der morgens klingelt und mir zeigt, dass mir ein neuer Tag geschenkt wurde.
Manchmal lohnt es sich, den Blickwinkel zu wechseln! Dankbarkeit ist ein wesentlicher Teil unseres Glaubenslebens. Deshalb mahnt und spricht die Bibel immer wieder vom Danken. An mehr als 300 Stellen redet sie davon. Haben wir das Danken verlernt? Nehmen wir alles als selbstverständlich hin?
Unser oft so locker dahergesagtes „Gott sei Dank!“ sollte nicht nur ein Seufzer der Erleichterung sein, sondern zu einem echten Dankgebet werden. Dankbarkeit ist ein Schlüssel zur Zufriedenheit. Doch leider sind wir das Volk der Nörgler und Jammerer geworden.
Das Gute, das uns im Alltag widerfährt, scheint selbstverständlich und findet bei vielen Menschen kaum noch Erwähnung. Das Schlechte dagegen scheint immer wieder Grund zur ausgiebigen Klage zu sein. Der größte Feind der Dankbarkeit ist die Selbstverständlichkeit!
In einem bescheidenen, kleinen Dachkämmerchen lebte eine alte Dame, die stets fröhlich war. Auf ihrem Küchenschrank stand ein Spruch, den sie täglich praktizierte: „Wollt' ich meinem Gott für alles Dank nur sagen, hätt' nimmer Zeit ich noch zum Klagen.“
Wir sollten in jeder Situation Dankbarkeit zeigen, weil es Gottes Wille für uns ist! Manchmal ist es schwierig, dankbar für Herausforderungen und Prüfungen zu sein. Aber wir können uns darauf verlassen, dass Gott einen Plan für uns hat und dass die Herausforderungen und Erfahrungen des Lebens uns formen und stärken können. Je mehr wir das Danken lernen, desto gesegneter wird unser Leben. Einen dankbaren Menschen kann Gott besonders segnen!
Ich bin sehr dankbar, dass mein Mann und ich den Weg zu Jesus finden konnten. Die schwierigen und herausfordernden Zeiten haben uns ein festes Fundament für unser Leben gegeben. Wir können zu jeder Zeit und an jedem Ort alle Lasten zu Jesus bringen und müssen nicht mehr alleine damit fertig werden!
Maria Hecker, Sehmatal-Sehma (leicht gekürzt)
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