Biblische Feste und Feiertage
Das Fest der Erstlingsfrüchte (Reschith)
3. Mose 23,9-14 / 1. Korinther 15,20-23

das Fest der Erstlingsfrüchte stellt den dritten Höhepunkt im göttlichen Festzyklus dar. Unmittelbar nach dem ersten Tag des Festes der ungesäuerten Brote folgt dieses Fest, das sowohl zeitlich als auch inhaltlich eng mit den vorangegangenen Feierlichkeiten – dem Passah und dem Fest der ungesäuerten Brote – sowie dem nachfolgenden Wochenfest verknüpft ist.
Mit dem Fest der Erstlingsfrüchte beginnt die Getreideernte in Israel. Die Gerste, als erste der im Winter gesäten Getreidesorten, erreicht ihre Reife. Es wurde eine speziell ausgewählte Garbe Gerste geerntet und als Dankopfer an den HERRN in den Tempel gebracht. Diese Garbe sym-bolisierte nicht nur die Gerstenernte, sondern auch die Bitte um ein erfolgreiches Einbringen der gesamten Ernte in den kommenden Tagen. Zudem markiert das Fest den Beginn des siebenwöchigen Zählens der 50 Tage bis zum Wochenfest die Omerzählung (Garbenzählung), das den Start der Weizenernte ankündigt.
Doch das Fest der Erstlingsfrüchte trägt eine tiefere Bedeutung in sich, die über den bloßen Beginn der Ernte hinausgeht. Wie die anderen Feste Israels findet auch dieses seine prophetische Erfüllung im Werk des Messias, das er bei seinem ersten Kommen vollbrachte.
Prophetisch betrachtet symbolisiert es die Auferstehung Jesu. Es spricht von einer neuen Schöpfung, die auf Christus ausgerichtet ist. Es geht um die Hingabe des ersten und besten Teils an Gott und seinen Anspruch auf unser Leben. Die neutestamentliche Gemeinde ist die Gemeinde des Erstgeborenen, und so ist die Auferstehung Jesu das Versprechen an zukünftige Generationen von Gläubigen.1
„Erstlinge“ sind die ersten Früchte einer neuen Ernte. Der „Erstling“ wird oft auch als Bezeichnung für Christus selbst verwendet, während „Erstlinge“ für bestimmte Gruppen von Gläubigen steht. „Nun aber ist Christus aus den Toten auferweckt, der Erstling der Entschlafenen.“2
Im geistlichen Sinne sind alle Christen Erstgeborene. Jeder ist ein Sünder und steht daher unter dem Fluch des Todes und bedarf der Erlösung.3 Ein Entkommen ist nur durch einen aktiven Glauben an Gott möglich, durch das erlösende Blut des Messias, des wahren Passahlammes, das an unserer Stelle geopfert wurde.4
Obwohl es in den Schriften nicht so stark betont wird wie die anderen Feste des HERRN, bildet das Fest der Erstlingsfrüchte einen bedeutenden Hintergrund für die Lehre des Neuen Testaments. Der Begriff „Erstling“ wird im Neuen Testament mehrfach erwähnt.5
Jesus ist der Erstgeborene des Vaters,6 der Erstgeborene der Schöpfung;7 der Erstgeborene aus den Toten8 und der Erstling derer, die auferstehen sollen.7 So wie er unser Erstling ist, hat er beschlossen, uns durch das Wort der Wahrheit zum Leben zu bringen, damit wir eine Art Erstlingsfrucht von allem sind, was er geschaffen hat. Jakobus spricht davon, dass auch die Gemeinde im Neuen Bund eine Erstlingsfrucht ist.10

Bibelstellen zum Text:
1 Johannes 5,28.29 2 1. Korinther 15,20 3 Römer 5,17-19 4 1. Korinther 5,7
5 Römer 8,23 6 Hebräer 1,6 7 Kolosser 1,15  
8 Offenbarung 1,5 9 1. Korinther 15,20-23 10 Jakobus 1,18  

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