Was ist eine Familie?
Im ersten Buch Mose 1,27, dem letzten großen Akt der Schöpfung, heißt es: "Da schuf Gott den Menschen nach seinem Bild, als sein Ebenbild schuf er ihn. Er schuf sie als Mann und Frau."
Wir sind nicht nur gottähnlich geschaffen, also "nach seinem Ebenbild", sondern auch als Mann und Frau. Nach jedem Schöpfungsakt heißt es: "… und Gott sah, dass es gut war." Nach der Schaffung des Menschen stellt er fest, "es war sehr gut." Menschliches Leben ist deshalb etwas ganz Besonderes.
Nachdem Adam geschaffen war, fehlte ihm ein Gegenüber. Die Tiere, denen er ihren Namen geben sollte, reichen da nicht aus. Deshalb bekommt der Mann von Gott seine Frau. Von Anfang an wird also die Polarität von Mann und Frau betont. Der Unterschied besteht in der Anatomie und dem Material. Adam wurde aus dem Staub geschaffen und Eva aus Adams Seite*. Der Unterschied betrifft aber nicht nur den Körper, sondern den ganzen Menschen im Denken, Fühlen und Empfinden. Diese Unterschiedlichkeit ist gut und wichtig. Und sie hat nichts mit Wertigkeit zu tun! Mann und Frau sind vor Gott und voreinander gleich viel wert.
Bedenken wir, beide werden von Gott geformt. Beide sind im Bild Gottes geschaffen. Beide sind gleich viel wert. Aber sie haben unterschiedliche Aufgaben und Verantwortung. Deshalb widerspricht der Versuch absoluter Gleichschaltung von Mann und Frau der Schöpfung. So könnte ich als Mann ja auch sagen, dass ich mich diskriminiert fühle, weil ich nicht schwanger werden kann. Mütter haben ihre Kinder neun Monate ganz nah bei sich, unter ihrem Herzen und von daher auch zum Kleinkind eine viel intensivere Beziehung. Und ich als Mann?
Wir merken also, dass es deutliche Unterschiede gibt, die wir akzeptieren müssen. Gott hat uns unterschiedliche Verantwortungsbereiche zugedacht. Das gilt für alle Lebensbereiche. Das gilt in der Familie, galt zum Beispiel auch für den Tempeldienst im Alten Testament, wie für die Rolle von Mann und Frau in der Kirche oder Gemeinde. Gottes Schöpfung und Ordnungen sind gut. Wenn wir sie missachten, hat das immer negative Folgen für uns persönlich wie für die Gesellschaft.
Hartmut Jaeger, load.dwgradio.net/de/
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* Das hebräische Wort "tzeila" (oder "tsay-law") kommt 41 Mal im Alten Testament vor und bedeutet "Seite". Die gängige Übersetzung "Rippe" ist ein Problem der Übersetzung Martin Luthers. Sie wurde von ihm nur an dieser Stelle als "Rippe" bezeichnet und seither von den meisten Übersetzern so übernommen. Besser wäre also, wie an allen anderen Stelle auch, das Wort "Seite" zu verwenden. Dabei ist es unbestimmt, um welchen Teil Adams es sich dabei handelte.
(A.d.R.)
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