In der Nacht vom 9. auf 10. November 1938 kam es zu einer der schlimmsten Schandtaten der deutschen Geschichte: der sogenannten "Reichskristallnacht". Überall im Land wurden jüdische Wohnungen und Geschäfte verwüstet; viele Synagogen wurden angegriffen und gingen in Flammen auf. Ab sofort war klar, dass die Hetze gegen Juden nicht nur Propaganda war, sondern zu einem der größten Verbrechen unserer nationalen Geschichte werden sollte.
Unter den Synagogen, die in Brand gesteckt wurden, war auch die Alte Synagoge in Essen. Sie war eine der schönsten und mit 70 Metern Länge auch eine der größten Deutschlands. Bei der Brandstiftung wurde sie schwer beschädigt; ihr Inneres brannte völlig aus. Die äußeren Mauern blieben jedoch beinahe unbeschädigt und konnten wegen ihrer massiven Bauweise und den umliegenden Gebäuden weder abgerissen noch gesprengt werden.
Wenige Jahre später, in der Nacht vom 5. auf 6. März 1943, bricht über Essen ein furchtbares Feuerinferno herein. Ein britischer Bombenangriff mit 122.000 Stabbrandbomben, dazu Luftminen, Sprengbomben und 17.000 Phosphor-Kanister sorgt dafür, dass die Stadt in wenigen Minuten in Flammen steht. Auch in den Straßen um die Synagoge brennen die Gebäude und glühen durch die Hitze aus. Als die Menschen später aus den Kellern kriechen, stehen sie in einem flammenden Inferno ohne Ausweg. Doch die Ruinen der Alten Synagoge ragten wie mahnende Finger in die Höhe. Dort fanden viele Schutz und Zuflucht, denn die Flammen fanden in dem vor Jahren zerstörten Gebäude nichts Brennbares mehr.
Wie jene verzweifelten Einwohner von Essen Schutz fanden, so bietet uns Gott auch eine Zuflucht an. Am Kreuz von Golgatha wurde es vor etwa 2.000 Jahren schaurige Nacht am helllichten Tag. Dort starb Jesus, der Christus, damit alle, die sich zu ihm flüchten, Rettung und Befreiung finden können. Das Feuer des göttlichen Gerichtes traf ihn - damit wir eine ewige Zufluchtsstätte haben.
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