Einleitung zu biblischen
Festen und Feiertagen

Im 3. Buch Mose, Kapitel 23, werden sieben jährlich zu feiernde Feste genannt, die Gott den Israeliten vorgeschrieben hat. Drei davon sind Pilgerfeste, zu denen jeder jüdische Mann nach Jerusalem reisen sollte. Zwei weitere Feiertage erinnern an wichtige Ereignisse in der Geschichte Israels. Gott betont zu Beginn erneut die Bedeutung des Sabbats am siebten Tag jeder Woche. Diese Zeiten waren entscheidend im Lebensrhythmus der Israeliten, insbesondere die Wallfahrtfeste hatten eine große Bedeutung.

Für die Gemeinde des Neuen Testaments gibt Jesus zwei Anweisungen: die Taufe für jeden neuen Gläubigen und das Gedächtnismahl (Abendmahl).
Gott hat diese Feiertage eingeführt, um seinen Erlösungsplan deutlich zu machen. Sie stärken auch die Gemeinschaft der Gläubigen und helfen dabei, im Alltag innezuhalten und sich auf den Herrn zu besinnen. Doch sie werfen nur einen Schatten auf das voraus, was Gott uns letztendlich schenkt: Erlösung und ewige Herrlichkeit mit ihm.

Die Feste sind:

- Das Passah (Pessach)   - Der Versöhnungstag (Jom Kippur)
- Fest der ungesäuerten Brote (Chag ha-Mazzot)   - Laubhüttenfest (Sukkot)
- Fest der Erstlingsfüchte (Reschith)   - (Fest der Tempelweihe1 (Chanukkah))
- Das Wochenfest (Schawuot)   - (Das Fest der Lose1 (Purim))
- Tag des Schofars (Neujahr) (Rosch-ha-Schanah)   - Die Taufe
    - Das Abendmahl

1 Die Feste zur Tempelweihe und der Lose sind nicht im Gesetz angeordnet, haben aber im Judentum eine große Bedeutung.

Im Verlauf des jüdischen Festjahres erkennen wir zwei Zyklen: die Frühjahrsfeste und die Herbstfeste. Dazwischen liegt eine etwa viermonatige Zeit, in der keine Feste gefeiert wurden. Es ist möglich, in diesem Jahreszyklus das göttliche Handeln in der Geschichte der Menschheit zu erkennen.

Die Feste im Frühjahr
Die ersten vier Feste im Frühjahr zeigen uns den Teil der Heilsgeschichte Gottes, der bereits erfüllt ist. Sie deuten auf das erste Kommen Jesu als leidender Messias, seinen Tod und die Auferstehung bis zum Kommen des Heiligen Geistes hin.

  1. Passahfest – Der Tod des Messias für unsere Sünden als Gottes Opferlamm.
    Johannes 1,29: "Am nächsten Tag sah Johannes Jesus auf sich zukommen und sagte: "Seht, das ist das Opferlamm Gottes, das die Sünde der ganzen Welt wegnimmt."
  1. Das Fest der ungesäuerten Brote – Das Begräbnis Jesu und die Heiligung der Gläubigen.
    1. Korinther 5,7: "Reinigt euch also vom alten Sauerteig, fegt jeden Krümel davon aus, damit ihr wieder ein frischer, ungesäuerter Teig seid, denn auch unser Passahlamm ist geschlachtet worden: Christus."
  1. Das Fest der Erstlingsfrüchte – Die Auferstehung des Messias.
    1. Korinther 15,20: "Nun ist Christus aber von den Toten auferweckt worden, und zwar als der Erste der Entschlafenen."
  1. Das Wochenfest/Pfingsten – Das Kommen des Heiligen Geistes und der Beginn der Gemeinde.
    Apostelgeschichte 2,1-4: "Als der Pfingsttag anbrach, waren wieder alle am selben Ort zusammen. Plötzlich setzte vom Himmel her ein Brausen ein. Es klang wie das Tosen eines heftigen Sturms und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Sie sahen etwas, das wie Feuerzungen aussah, sich zerteilte und sich auf jeden Einzelnen von ihnen setzte. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und fingen auf einmal an, in fremden Sprachen zu reden, so wie es ihnen der Geist eingab."

Vier Monate Zwischenzeit
Nachdem der Heilige Geist gegeben wurde, entstand durch sein Wirken die weltweite christliche Gemeinde. In dieser gegenwärtigen Zeit leben wir in der Erwartung des zweiten Kommens des Messias. Es ist der Auftrag der Christen, das Evangelium zu verbreiten und geistliche Früchte zu sammeln.
Johannes 4,35: „Sagt ihr nicht: Es sind noch vier Monate, dann kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebt eure Augen auf und seht die Felder an; sie sind schon weiß zur Ernte.“

Die Feste im Herbst
Der Herbstzyklus umfasst drei Feste und steht prophetisch für das zweite Kommen des Messias. Er verweist auf das, was noch kommen wird, wenn Jesus als der königliche Messias zurückkehrt.

  1. Der Tag des Posaunenblasens – Die Auferstehung aus den Toten und die Entrückung der Heiligen.
    1. Korinther 15,52: "... plötzlich, in einem Augenblick, beim Ton der letzten Posaune. Denn die Posaune wird ertönen, und die Toten werden auferweckt – unvergänglich! Und wir, wir werden verwandelt."
  1. Der Versöhnungstag – Der Tag des zweiten Kommens des Messias und die Versöhnung und Vergebung für Israel.
    Römer 11,26: "Israel als Ganzes wird allerdings gerettet werden, wie geschrieben steht: Aus Zion wird der Retter kommen, der alle Gottlosigkeit von Jakobs Nachkommen entfernt."
  1. Das Laubhüttenfest – Das tausendjährige messianische Zeitalter (Tausendjähriges Reich).
    Offenbarung 20,4-5: "... Jetzt wurden sie wieder lebendig und herrschten tausend Jahre lang zusammen mit dem Messias."