Biblische Feste und Feiertage
Fest der ungesäuerten Brote (Chag ha-Mazzot)
2. Mose 12,15-20 / 3. Mose 23,6-8

Die Feste Passah, Ungesäuerte Brote und Erstlingsfrüchte stehen zeitlich und inhaltlich in engstem Zusammenhang. Sie wurden vom 14. bis 21. des Monats Abib/Nisan begangen. In dieser Zeit war es den Israeliten geboten, nur ungesäuertes Brot zu essen. Das bestand aus Mehl und Wasser, ohne treibende Zusätze wie Hefe. Bei orthodoxen Juden wird heute außerdem darauf geachtet, dass es nicht länger als 18 Minuten bei maximal 180 Grad gebacken wird.
Das Gebot erinnert an den Auszug aus Ägypten, als die Israeliten in großer Eile fliehen mussten. Bei dieser Flucht blieb keine Zeit, den Teig vor dem Backen zu säuern.
Nach Gottes Anordnung begann das Fest am 15. des ersten Monats, einen Tag nach dem Passah. Nach jüdischer Gepflogenheit, die auch in 5. Mose 16,1-8 bestätigt wird, werden die Feste zu einer achttägigen Feier zusammengefasst. Traditionell fegte der Vater der Familie zuvor das Haus gründlich aus, oft mit einem Holzlöffel und einer Gänsefeder. Dabei sammelte er alle Reste an gesäuertem Brot gründlich auf und verbrannte sie vor Tagesanbruch.

Chag ha-Mazzot war das erste der drei jährlichen Wallfahrtsfeste. An diesen sollten sich alle Männer Israels nach Jerusalem begeben (Vers 16).a

Alle von Gott bestimmten Feiertage sind "sind nur ein Schatten der Dinge, die in Christus leibhaftige Wirklichkeit geworden sind."1 Sauerteig ist in der gesamten Bibel ein Symbol für die Sünde. Deshalb ist das Fest der ungesäuerten Brote ein Sinnbild für den Opfertod Jesu Christi. Er selbst nahm die Sünden (den Sauerteig) der Welt auf sich, damit die Menschen vor Gott sündlos dargestellt werden können.2 Jesus warnt vor dem Sauerteig der Sünde und falscher Lehre, der unser gesamtes Leben durchziehen kann.3 Paulus schreibt an die Gemeinden in Galatien: "schon ein wenig Sauerteig durchsäuert den ganzen Teig."4

Nach jüdischer Überlieferung wurde von den Priestern am Morgen nach dem Sederabend (dem Passahmahl) ein weiteres Opferlamm auf dem Tempelberg geschlachtet. Dies geschah zur dritten Stunde des Tages (gegen 9 Uhr).b Das wäre deshalb bedeutungsvoll, weil auch Jesus, "das Opferlamm Gottes, das die Sünde der ganzen Welt wegnimmt"5 zu dieser Zeit an das Kreuz genagelt wurde.6
Der Apostel Paulus schreibt dazu: "Wisst ihr denn nicht, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig Reinigt euch also vom alten Sauerteig und fegt jeden Krümel durchsäuert? davon aus, damit ihr wieder ein frischer, ungesäuerter Teig seid! Denn unser Passahlamm ist bereits geschlachtet worden: Christus. Lasst uns das Fest also nicht mit Brot aus altem Sauerteig feiern, der für Schlechtigkeit und Bosheit steht. Nein, wir feiern mit dem ungesäuerten Brot der Reinheit und Wahrheit."7

Bibelstellen zum Text:
1Kolosser 2,17 21. Korinther 5,7 3Matthäus 16,5-12  
4Galater 5,9 5Johannes 1,29 6Markus 15,25 71. Korinther 5,6-8

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a Das Gebot lautet: "... erscheinen an dem Ort, den er erwählen wird …" Unter König David wurde Jerusalem dazu bestimmt.
b Quelle: Jüdische Allgemeine

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