Prophetie wird Geschichte
75 Jahre Israel

Gott sagt, dass er im Gegensatz zu den Götzen der vielen Religionen dieser Welt ein Gott der Prophetie ist. Er verkündet, was geschehen wird, ehe es geschieht!
Diese Prophezeiungen sind vor Jahrtausenden von Männern ausgesprochen worden, die den Anspruch erhoben, Gott selbst rede durch sie. Die Erfüllung dieser Prophezeiungen sind ein unumstößlicher Beweis für Gottes Existenz und sein gezieltes Handeln mit den Menschen.

Es ist von größter Bedeutung, dass der Gott der Bibel sich selbst als der Eine ausweist, der die Zukunft im Detail voraussagt und zudem sicherstellt, dass es sich genau so zuträgt, wie er es gesagt hat. Im Gegensatz zur Bibel, die zu etwa 30 % aus Prophetie besteht, gibt es im Koran, in den hinduistischen Veden oder den heiligen Schriften irgendeiner anderen Religion keine nachprüfbaren Prophezeiungen. Der Gott der Bibel verweist jedoch auf die erfüllte Prophetie als eine unwiderlegbare Bestätigung seiner Existenz und der Zuverlässigkeit seines Wortes.

Die Prophetie der Bibel dreht sich hauptsächlich um zwei Themen: Israel und der Messias. Jeder andere Gegenstand nimmt seine Rolle im Zusammenhang mit diesen beiden Hauptthemen ein. Es gibt derart viele bereits bis ins kleinste Detail erfüllte Prophezeiungen, dass wir sicher sein können, dass die noch der Zukunft angehörenden Vorhersagen sich in gleicher Weise ebenfalls erfüllen werden.
Vieles von dem, was die Propheten über Israel (das Land und das Volk) vorausgesagt haben, ist zwar noch Zukunft, aber mindestens zehn wichtige Vorhersagen, die auch spezielle historisch belegbare Einzelheiten umfassen, haben sich exakt so erfüllt, wie es Jahrhunderte zuvor gesagt worden ist:

  1. Gott verhieß Abraham ein Land mit eindeutig festgelegten Grenzen (1. Mose 15,18-21). Diese Verheißung erneuerte Gott mit Abrahams Sohn Isaak, dessen Sohn Jakob und ihren weiteren Nachkommen auf ewig.
  2. Es ist eine historische Tatsache, dass Gott dieses „auserwählte Volk“ in das versprochene Land brachte, was an sich schon eine erstaunliche Geschichte voller Wunder ist.
  3. Als das jüdische Volk in das „Gelobte Land“ einzog, warnte Gott die Juden davor, den Götzenkult und die Sittenlosigkeit der anderen Völker anzunehmen, da er sie sonst ebenso aus dem Land vertreiben müsste. Dass dies genauso eintraf wie vorausgesagt, ist wiederum eine unbestreitbare historische Tatsache.

Bis an diese Stelle ist die Geschichte des Volkes Israel höchst außergewöhnlich. Aber auch andere Völker glaubten, ein bestimmtes Gebiet sei ihr "Gelobtes Land"; sie nahmen dies ein und wurden später wieder daraus vertrieben. Die folgenden Prophezeiungen und ihre Erfüllung an den Juden sind jedoch absolut ohnegleichen.

  1. Gott kündigt an, dass sein Volk „unter alle Völker zerstreut“ werden wird, „von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde“ (5. Mose 28,64 u. v. a.). So ist es geschehen. Den „heimatlosen Juden“ findet man überall.
  2. Gott sagt voraus, dass die Juden, wohin immer man sie auch vertreiben würde, „ein Ärgernis, ein Sprichwort, eine Spottrede … ein Fluch und eine Schande“ sein werden (5. Mose 28,37 u. a.). Erstaunlicherweise ist dies die gesamte Geschichte hindurch zutreffend, wie es unsere Generation nur zu gut weiß.
  3. Gottes Volk wird in der Fremde verfolgt und getötet werden, wie es kein anderes Volk der Erde erfahren hat oder je erfahren wird. Die Geschichte gibt Zeugnis davon, dass genau dies den Juden Jahrhundert für Jahrhundert widerfahren ist, wo immer sie auch waren.
  4. Dennoch verspricht Gott, dass er eine Vernichtung seines ausgewählten Volkes nicht zulassen wird. Er würde sie als ethnische und nationale Volksgruppe bewahren (Jeremia 30,11; 31,35-37 u. a.). Allen widrigen Umständen zum Trotz sind die Juden über die Jahrhunderte ein eigenständiges Volk geblieben. Diese Tatsache ist ein absolut erstaunliches Phänomen ohne jede Parallele in der Geschichte.
  5. Die Bibel sagt, dass Gott bestimmt hat, dass sein auserwähltes Volk für ihn abgesondert bleiben soll (2. Mose 33,16), denn in den letzten Tagen, bevor der Messias wiederkommt, wird er sie in ihr Land zurückbringen (Jeremia 30,10; Hesekiel 36, 24.35-38 u. a.). Diese Prophezeiung und Verheißung erfüllte sich mit der Neugründung des Staates Israel im Mai 1948, fast 1900 Jahre nach der endgültigen Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 n. Chr. durch die römische Armee unter Titus. Diese Wiederherstellung einer Nation nach vielen Jahrhunderten ist absolut erstaunlich – ein Ereignis, für das es in der Geschichte keinen Vergleich gibt und das auf natürliche Weise nicht erklärbar ist, und schon gar nicht durch Zufall.
  6. Gott kündigt für die letzte Zeit vor der Wiederkunft des Messias an, Jerusalem werde „zu einer Taumelschale, … zu einem Stemmstein für alle Völker“ (Sacharja 12,2-3).
  7. Die Juden werden sein wie eine „brennende Fackel in einem Garbenhaufen … und sie werden … alle Völker ringsum verzehren“ (Sacharja 12,6).

Beachten wir die chronologische Folge dieser Prophezeiungen erkennen wir, dass wir uns in der Zeit der Erfüllung der neunten Verheißung befinden. Da die neunte und zehnte Verheißung sachlich aber auch zeitlich eng aneinander liegen, können wir die heilsgeschichtliche Nahtstelle wahrnehmen, in der wir leben.

Noch zu Anfang dieses Jahrhunderts schien es keine Hoffnung auf eine Wiederentstehung der Nation Israel zu geben. Selten fand sich ein Jude, der wirklich an die Erfüllung der göttlichen Verheißungen glaubte. Es bestand diesbezüglich eine hoffnungslose Stimmung, als plötzlich die Ereignisse ihren Lauf nahmen. Anscheinend wie aus blauem Himmel gab der damalige britische Außenminister Arthur James Balfour eine umstrittene Erklärung ab. Am 2. November 1917 drückte er die britische Billigung der Gründung einer jüdischen Heimstätte in Palästina aus. Am 20.April 1920 übertrug der Oberste Rat der Alliierten das Mandat über Palästina an England, damit es die Verfügung der Balfour-Erklärung verwirklichen sollte. 1922 lebten in Palästina ca. 85.000 Juden; 1935 war ihre Zahl bereits auf 250.000 angewachsen. Auf arabischen Druck beschränkte England nun die Einwanderungsquote auf jährlich 75.000.
Dann kam der Zweite Weltkrieg und mit ihm Hitlers Vernichtung von 6 Millionen Juden. Nach Kriegsende fuhr der Holocaust mit der Ermordung vieler Juden fort, die versuchten, in ihre Heimat aus der Zeit vor dem Krieg zurückzukehren. Im April 1946 gewährte ein britisch-amerikanischer Untersuchungsausschuss weiteren 100.000 Juden die Flucht von Europa nach Palästina. England verweigerte jedoch die Annahme dieser Empfehlung und genehmigte nur grausame 1.500 Einwanderungen pro Monat. Aufgegriffene Flüchtlinge ohne Genehmigung wurden in Konzentrationslagern auf der Insel Zypern gefangengehalten. In Anbetracht der unlösbaren Probleme kündigte England an, sein Mandat am 15. Mai 1948 aufzugeben und seine Truppen aus Palästina abzuziehen. Am 29. November 1 947 verabschiedete die UNO-Vollversammlung mit einer Abstimmung von 33 Ja- zu 13 Nein-Stimmen bei 10 Enthaltungen einen Plan zur Teilung des westlich des Jordans gelegenen Palästinas. 18% sollten jüdische Heimstätte werden, die übrigen 82% den palästinensischen Arabern zustehen.
Die Palästinenser waren und sind jedoch nicht bereit, den Juden auch nur einen Teil dieses Landes zuzugestehen. Ägyptens damaliger König Faruk erklärte dazu: „Ich kann und werde keinen Zionistischen Staat im Nahem Osten tolerieren:" Der Onkel Jassir Arafats, Hadj Amin el-Hussani, welcher Großmufti Jerusalems war, erklärte zu Beginn des Zweiten Weltkrieges offen und ohne Scham seine Bewunderung für das Naziregime, da dieses eine „Endlösung für das Judenproblem" versprach. Hadj Amin, das Arabische Hochkomitee und die Arabische Liga riefen auch jetzt zum Vernichtungskrieg gegen die Juden auf und warnten die UNO-Truppen, sie würden Palästina auf eigene Gefahr betreten. Daraufhin marschierten die regulären Armeen von Syrien, Libanon, Ägypten, Irak und Transjordanien (später Jordanien) sowie freiwillige Streitkräfte aus Saudi-Arabien in Palästina ein. Am 9. März 1948 rief auch die jüdische Miliz zur Mobilmachung auf. Am 13. Mai wurde die britische Blockade offiziell aufgehoben, woraufhin Waffen und die in den zyprischen Lagern gefangenen Juden ins Land kommen konnten.

Am 14. Mai 1948 proklamierte David Ben Gurion in Tel Aviv die Gründung des souveränen Staates Israel als dessen erster Ministerpräsident. Jedem Beobachter war klar, dass die Araber mit den sowohl an Zahl als auch an Ausrüstung unterlegenen Juden kurzen Prozess machen würden. Wenn Israel überleben wollte, dann musste zu seiner Rettung ein Wunder geschehen. Dass Israel mehr als nur überlebt hat, ist eine historische Tatsache!

Foto: Rosel Eckstein - pixelio.de